reaktiviert

Der TÜV war bereits vor vier Jahren abgelaufen…

Aprilia Pegaso 650 GA

Schon lange hegte ich den Plan, eine meiner beiden Aprilias aus der Garage zu zerren und fahrbereit zu machen. Ostern ging’s dann endlich los. Zuerst jede Menge Spinnweben entfernen, dann Bestandsaufnahme: Reifen alt und rissig, Auspuffe hoffnungslos verrostet, Batterie platt. Müsste eigentlich in ein paar Tagen zu schaffen sein.

Also flugs neue Auspuffe geordert (die Marvings standen schon lange online und waren zum Glück im Preis gesunken) und Batterie ans Ladegerät gehängt. Dann im Internet nach meinen geliebten Pirelli MT60 gesucht und mit Schrecken festgestellt, dass sie in 130/80-17 wohl nicht mehr hergestellt werden. Bei Cityroller dann Heidenau K60 aufziehen lassen. Zwischenzeitlich die Auspuffe montiert (passten nicht optimal, musste ein Teil wegflexen) und die Verkleidungsscheibe ausgetauscht, weil die alte gerissen war.

Nachdem ich diese kleinen Herausforderungen gemeistert hatte, warteten deutlich anspruchsvollere Aufgaben. War der Ausbau der Räder aus dem Ersatzteilspender noch einfach, brachte mich eine rundgedrehte Innensechskantschraube an der anderen Gabel zum Fluchen. Musste sie aufbohren, um die Achse rauszukriegen. Irgendwann stand die Pegaso dann endlich auf neuen Rädern und der Tank wurde per Kanister aufgefüllt. Nächste Fluchtirade: Sprit lief gleich an mehreren Stellen aus!

Aber zum Glück lag ja noch ein Ersatztank im Regal, also Verkleidung abbauen (mindestens 30 Schräubchen lösen) und anderen Tank drauf. Ergebnis: Scheiße, die Brühe läuft auch hier wieder raus! Offenbar war die Benzinhahndichtung hin. Cityroller konnte mir kein Originalersatzteil geben, aber schenkte mir ein paar O-Ringe, von denen einer passte. Also alles zusammenbauen, Verkleidung dran, tanken. Doppelfuck! Jetzt lief der Sprit an einer anderen Stelle aus, die Benzinleitungen waren rissig und undicht. Der Austausch kostete richtig Zeit und Nerven. Zwischenzeitlich besorgte ich noch eine neue Batterie, weil die alte auch nach fünf Tagen am Ladegerät nicht tat.

Irgendwann war alles wieder an der richtigen Stelle und der spannende Moment stand an: Springt die Karre an? Benzinleitung war ja endlich dicht, die neue Batterie angeschlossen. Und tatsächlich, nach kurzem Orgeln sprang der Motor an und lief etwa 15 Sekunden lang, bevor er ausging. Danach aber zickte er, und ich orgelte den Anlasser minutenlang ergebnislos. Mehr Benzin einfüllen? Ja, das half, der Motor lief wieder! Höchste Zeit, denn zwei Tage später stand der Termin für die Hauptuntersuchung an. Vorher ließ ich noch Öl und Bremsflüssigkeit wechseln – und heute dann hab ich das Motorrad endlich abgeholt. Freue mich schon auf die erste Ausfahrt 🙂

Und mit den jetzt gewonnenen Erfahrungen kann ich dann „meine“ Aprilia, die ich 1994 neu gekauft habe, wieder herrichten. Nicht nur irgendwie – so wie das Ersatzkrad oben – sondern tiptop!

On Any Sunday

Habe lange gezögert, diesen Filmtitel als Headline zu wählen. Ein legendärer Streifen mit Steve McQueen und Tausenden ungenannten Motorradfahrern. Aber im Gespräch mit Fast Freddie Spencer kamen wir beide sehr schnell darauf, wie sehr der Film uns inspirierte. Nun gut, vom Legendenstatus ist das Glemseck101 noch ein paar Jahrzehnte weg, aber es ist schon erstaunlich wie schnell es sich zum international beachteten Event gemausert hat. Hab wieder viel geknipst heute (wie immer hauptsächlich action shots, wenig „Szene“). Keine Ahnung wie lange mich die Sichtung aller Bilder noch beschäftigt.

Update: Die netten Kollegen von kessel.tv haben einige meiner Bilder auf ihren Blog gestellt.