Kleiner Ausflug zum Endurocup nach Frickenhausen






Kleiner Ausflug zum Endurocup nach Frickenhausen
Techno war nie so mein Ding, ich steh ja eher auf Bass House und Breakbeats (vor einer Woche war ich am Donauinselfest bei Levex). Aber wenn Sven Väth mitten in der Stadt auflegt, schnapp ich natürlich meine Kamera und rollere hin. Und was soll ich sagen: war ziemlich gut. Der Mann steht echt wie kaum ein anderer für „guude Laune“. Zumindest hab ich in Stuttgart selten so viele strahlende Gesichter gesehen.
Prächtiges Sommerwetter, sehr viele Teilnehmer:innen und ein paar interessante Maschinen… #distinguishedgentlemansride
endlich mal wieder ein wenig rallye-action
Rallye Deutschland 2001
1995 las ich im österreichischen Magazin Der Reitwagen, dass die Redaktion ein Enduro-Rennen am Erzberg in der Steiermark plante. Das fand ich so interessant, dass ich im Juni die MO-Dauertest-Maschine Kawasaki ZX-6R sattelte, meine Kamera und ein paar Diafilme einpackte und losfuhr. In Eisenerz angekommen suchte ich mir eine billige Unterkunft und rollte dann zu diesem imposanten Tagebau hinüber. Rund 200 Endurofahrer wirbelten beim Prolog gewaltig Staub auf und die Schnellsten von ihnen starteten dann beim sogenannten Hare Scramble.
Das Ganze begeisterte mich so sehr, dass ich zwei Jahre später selbst mit meiner Aprilia Pegaso 650 an den Start ging – allerdings nur beim Prolog, schließlich ist sie ja keine „echte“ Enduro (und ich kein echter Endurist). Spaß hatte ich trotzdem jede Menge, nicht zuletzt auch weil ich als Doppelstarter gleich noch einen 125er Zweitaktroller von Piaggio über die Piste trieb. Mein letzter Besuch 2000 dann in offizieller Mission mit MO-Renntruck (gelenkt von Bine und begleitet von Tina und Axel) und zwei 400er Enduros für einen Vergleichstest. Da inzwischen schon viele Profis und sehr ambitionierte Amateure am Start waren reichten meine Zeiten nicht für die Qualifikation zum Hardcore-Rennen. Seither war ich nicht mehr dort, kann mir aber gut vorstellen den Berg dieses Jahr mal wieder zu besuchen – aber nicht als Teilnehmer, sondern nur als Knipser.
Nach (viel zu langer) Pause mal wieder eine nette Truppe zusammengetrommelt und eine kleine Runde gedreht. War mir ein Vergnügen.
Nachdem die Hauptuntersuchung erfolgreich absolviert war und auch die Bremsproblemchen beseitigt, verabredete ich mich mit einem Freund zu einer Ausfahrt über die Schwäbische Alb.
Eine gewisse Nervosität war da: Würde die Pegaso die Anfahrt über die Autobahn packen? Würde sie zicken oder gar komplett die Segel streichen? Von wegen! Bis auf den Moment, als mir der Sprit ausging, lief alles glatt (die nächste Tankstelle war zum Glück nur 10 km entfernt).
Meist fuhren wir gut ausgebaute Landstraßen, fanden leider nicht so viele Passagen mit engen Kurven oder gar Schotter. Beim nächsten Mal bereite ich vorher ein detailliertes Roadbook vor.
Spontanbesuch beim Distinguished Gentlemans Ride
Der TÜV war bereits vor vier Jahren abgelaufen…
Schon lange hegte ich den Plan, eine meiner beiden Aprilias aus der Garage zu zerren und fahrbereit zu machen. Ostern ging’s dann endlich los. Zuerst jede Menge Spinnweben entfernen, dann Bestandsaufnahme: Reifen alt und rissig, Auspuffe hoffnungslos verrostet, Batterie platt. Müsste eigentlich in ein paar Tagen zu schaffen sein.
Also flugs neue Auspuffe geordert (die Marvings standen schon lange online und waren zum Glück im Preis gesunken) und Batterie ans Ladegerät gehängt. Dann im Internet nach meinen geliebten Pirelli MT60 gesucht und mit Schrecken festgestellt, dass sie in 130/80-17 wohl nicht mehr hergestellt werden. Bei Cityroller dann Heidenau K60 aufziehen lassen. Zwischenzeitlich die Auspuffe montiert (passten nicht optimal, musste ein Teil wegflexen) und die Verkleidungsscheibe ausgetauscht, weil die alte gerissen war.
Nachdem ich diese kleinen Herausforderungen gemeistert hatte, warteten deutlich anspruchsvollere Aufgaben. War der Ausbau der Räder aus dem Ersatzteilspender noch einfach, brachte mich eine rundgedrehte Innensechskantschraube an der anderen Gabel zum Fluchen. Musste sie aufbohren, um die Achse rauszukriegen. Irgendwann stand die Pegaso dann endlich auf neuen Rädern und der Tank wurde per Kanister aufgefüllt. Nächste Fluchtirade: Sprit lief gleich an mehreren Stellen aus!
Aber zum Glück lag ja noch ein Ersatztank im Regal, also Verkleidung abbauen (mindestens 30 Schräubchen lösen) und anderen Tank drauf. Ergebnis: Scheiße, die Brühe läuft auch hier wieder raus! Offenbar war die Benzinhahndichtung hin. Cityroller konnte mir kein Originalersatzteil geben, aber schenkte mir ein paar O-Ringe, von denen einer passte. Also alles zusammenbauen, Verkleidung dran, tanken. Doppelfuck! Jetzt lief der Sprit an einer anderen Stelle aus, die Benzinleitungen waren rissig und undicht. Der Austausch kostete richtig Zeit und Nerven. Zwischenzeitlich besorgte ich noch eine neue Batterie, weil die alte auch nach fünf Tagen am Ladegerät nicht tat.
Irgendwann war alles wieder an der richtigen Stelle und der spannende Moment stand an: Springt die Karre an? Benzinleitung war ja endlich dicht, die neue Batterie angeschlossen. Und tatsächlich, nach kurzem Orgeln sprang der Motor an und lief etwa 15 Sekunden lang, bevor er ausging. Danach aber zickte er, und ich orgelte den Anlasser minutenlang ergebnislos. Mehr Benzin einfüllen? Ja, das half, der Motor lief wieder! Höchste Zeit, denn zwei Tage später stand der Termin für die Hauptuntersuchung an. Vorher ließ ich noch Öl und Bremsflüssigkeit wechseln – und heute dann hab ich das Motorrad endlich abgeholt. Freue mich schon auf die erste Ausfahrt 🙂
Und mit den jetzt gewonnenen Erfahrungen kann ich dann „meine“ Aprilia, die ich 1994 neu gekauft habe, wieder herrichten. Nicht nur irgendwie – so wie das Ersatzkrad oben – sondern tiptop!