Größe ist nicht alles

Von Europas riesigem kostenlosen Open-Air in Wien zu einem netten kleinen Event in Stuttgart. Eine Woche nach dem Donauinselfest mit seinen rund 2,7 Mio. Besuchern schaute ich am Pariser Platz beim Clubfestival Free Open Air vorbei. Statt Acts wie Felix Jaehn und Tocotronic spielten local DJs wie Femcat und Arcon Ultra auf. Ein unfairer Vergleich? Ja, und zwar aus mehreren Gründen. Erstens: das Ambiente. Dort der riesige Park auf der langgezogenen Insel mitten in der Donau, hier die Beton- und Steinwüste zwischen Bürogebäuden. Zweitens: die Vorbereitungszeit. Erst Mitte Juni war wohl endgültig klar, dass auf dem Platz hinter der LBBW tatsächlich gefeiert werden darf, das Wiener Festival dürfte dagegen ein ganzes Jahr Planungszeit in Anspruch nehmen. Drittens: der Zweck. Während die SPÖ das Donauinselfest auch als Familienveranstaltung mit enormer musikalischer Bandbreite durchzieht, nutzte das Clubkollektiv die Gelegenheit, für sein Event „Durch die Nacht“ Werbung zu machen. Mehrere Hundert Freunde elektronischer Musik ließen sich nicht zweimal bitten und tanzten unter freiem Himmel. Ibiza-Feeling im Kessel – ich fand‘s gut. Gern mehr davon!